Lernmaterialien zu "Baumeister Biene"

Site: edulabs.org academy
Course: Beenies
Book: Lernmaterialien zu "Baumeister Biene"
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Date: Thursday, 25 April 2024, 12:05 AM

Description

Lernmaterialien zu "Baumeister Biene"

1. Baumeister Biene

Waben

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Es gibt nur wenige Insekten, die in größeren Gruppen zusammenleben und eine Gemeinschaft bilden, in der jedes Individuum eine Teilaufgabe erfüllt. Ein wichtiger Bestandteil, der so ein Zusammenleben möglich macht, ist eine gemeinsame Behausung. Bisher weiß man nur von den sogenannten Hautflüglern (Hymenoptera), dass sie aus eingesammelten bzw. selbstproduzierten Materialien so große Strukturen bauen, dass sie darin leben können. Zu den Hautflüglern gehören Bienen, Hummeln, Wespen, Ameisen und Termiten. Diese Insekten verwenden unterschiedliche Materialien. Bienen und Hummeln sind die einzigen Insekten die den Baustoff selbst herstellen, Wespen und Hornissen benötigen Holz als Baumaterial um daraus ihre Papiernester zu bauen. Ein Ameisenhügel besteht aus Fichten- und Tannennadeln bzw. allem, was sie im Wald finden. Termiten benötigen je nach Art Holz oder Erde. (siehe Thema 8 - Wildbienen und Hummeln)

Quelle: Pixabay, User: Nemo

Honigbienen produzieren das Bienenwachs in 8 Wachsdrüsen am Hinterleib. Die Rohstoffe dafür beziehen sie aus Pollen und Honig. Sie ‚schwitzen' das Wachs in feinen Blättchen heraus, zerkauen es mit den Mundwerkzeugen und bauen es ein. Ein neues Volk produziert ca. 1,2 kg Wachs (aus ~7,5 kg Honig), aus dem es ca. 100 000 Zellen fertigt. Wenn neue Waben gebaut werden, hängen viele Bienen regungslos in mehreren Ketten nebeneinander von den angefangenen Waben herab (siehe Foto) ... Warum sie das machen, weiß man aber noch nicht genau.

2. Form und Größe

Quelle: Pixabay, User: NemoWenn Arbeiterinnen beginnen eine Zelle senkrecht nach unten auszubauen, und die Königin ein Ei hineinlegt, wissen die Ammenbienen, dass es sich um eine zukünftige Königin handeln muss, daher wird sie ausschließlich mit Gelée Royal gefüttert (siehe Thema 3 - Von der Blüte zum Honig) Die Wabe dient nicht nur als Lager, sondern auch als ‚Telefon'. Damit das auch funktioniert muss es eine Telefonleitung geben. Diese ‚verlegen' die Bienen auf allen Waben und zwar packen sie auf jeden Rand einer Wabe einen Wulst Propolis. Propolis ist etwas härter als Wachs und kann die feinen Vibrationen, die die Bienen aussenden, auch weiterleiten. (siehe Thema 7- Orientierung und Kommunikation).

In einem Bienenvolk hat es im Brutraum immer 35°C. Im Sommer kann es sein, dass es durch Sonneneinstrahlung zu warm werden könnte, darum müssen diese Bienen den Stock abkühlen, an kühleren Tagen müssen sie heizen.

Die Biene-Waben sind immer exakt sechseckig, weil so kein Zwischenraum bleibt und die Wabe maximales Volumen hat. Die Zellen für Honig, Pollen und Nektar sehen alle aus wie die Brutwabe für die Arbeiterinnen. Die Zellen für die Männchen (Drohnen) sind ein wenig größer, da die Drohnen etwas größer sind. Die Königinnenzellen (Weiselzelle oder Könniginnenwiege) sehen ganz anders aus. Während die Larven von Arbeiterinnen und Drohnen in ihren Zellen liegen können, hängt die Königinnenlarve quasi kopfüber in ihrer Zelle, die aussieht wie ein Zapfen, der unregelmäßig aus den übrigen Waben heraushängt.

Es gibt Bienen, deren Aufgabe es ist, für die richtige Temperatur im Bienenstock zu sorgen, damit der Superorganismus (siehe Thema 1 - Superorganismus Honigbiene) nicht krank wird.

Dafür benötigen sie einerseits Treibstoff, was in ihrem Fall Zucker in Form von süßem Nektar und Honig ist, und andererseits Wasser. Das Wasser dient in dem Fall nicht gegen den Durst sondern, es wird auf die Waben aufgetragen und von den Bienen wird mit den Flügeln ein Luftstrom erzeugt. 

Durch die bei der Verdunstung entstehende Kälte wird der Bienenstock klimatisiert. Diesen Effekt kennst du wahrscheinlich vom Baden. Selbst wenn es draußen ganz warm ist, merkst du, wie kalt dir plötzlich ist, wenn du nass aus dem Wasser kommst und es geht ein bisschen Wind.

3. Raumaufteilung

Quelle: flickr.com, User: gedankenstuecke, CC-BYIn einem Bienenstock gibt es eine relativ genaue Einteilung, wo was gelagert wird bzw. welche Waben als Kinderstuben vorgesehen sind. Du kannst dir das wie einen Ball mit mehreren Schichten vorstellen, in dem es in der Mitte am wärmsten ist. In der Mitte befindet sich der Brutraum, rundherum ist das Larvenfutter = Pollen untergebracht, dann kommt das Nektarlager und am weitesten weg ist das Honiglager. Dazwischen gibt es immer wieder leere Zellen, aus denen vor kurzem Junge Bienen geschlüpft sind, aber die Königin noch keine frischen Eier hineingelegt hat.


Quelle: Pixabay, User: NemoDie Bienenlarven benötigen so wie wir Menschen sehr viel Eiweiß, um zu wachsen. Wir Menschen, bekommen Eiweiß in Form von Milch (Muttermilch), die Bienenkinder bekommen Pollen, der auch sehr eiweißreich ist. (siehe Thema 3 - Von der Blüte zum Honig). Daher wird der Pollen auch in der Nähe der Kinderstube aufbewahrt. Wenn ein Bienenschwarm in eine Baumhöhle einzieht, bauen die Bienen als Erstes eine Art Vorhang vor den Eingang, damit es nicht ‚zieht'. Dahinter errichten sie noch 1-2 weitere Waben-Vorhänge parallel zum ersten, die restlichen bis in den hintersten Teil der Baumhöhle verlaufen aber im rechten Winkel zu den vorderen. Das hat den Sinn, dass auch die hinterste Zelle immer leicht erreichbar bleibt. Schwieriger wäre es, wenn eine Biene um ganz nach hinten zu gelangen, zuerst über alle anderen Waben klettern müsste. Alle Waben hängen senkrecht. Der Abstand zwischen den Waben beträgt immer ganz genau 2 Bienen - ca. 8-10 mm. Die einzelne Zellwand ist immer ganz genau 0,07mm dick.