Lernmaterial: Zusammenarbeit im Stock
...wie geht das?
Bienen leben in einem sogenannten Bienenvolk und weil Bienen sich gut untereinander austauschen - also miteinander kommunizieren - können, sind sie viel leistungsfähiger als das durchschnittliche, allein lebende Insekten es sein kann. Um gut kommunizieren zu können braucht die Biene ein vergleichsweise großes Gehirn, das im Verhältnis zum Körper fast so groß ist, wie das des Menschen.
Im Kapitel „Orientierung und Kommunikation" erfährst Du mehr über die Sinne der Bienen und wie sie damit kommunizieren, hier geht es um den Zweck der Kommunikation.
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was die Bienen alles leisten können, WEIL sie gut organisiert sind.
WissenschaftlerInnen sprechen von einem Bienenvolk als „Superorganismus", weil einzelne Bienen nicht überlebensfähig sind. Ein Bienenvolk wird vom Imker als „Der Biene" bezeichnet, weil er den Stock behandelt wie ein großes Tier - den ganzen Stock betrachtet, zeigt das Bienenvolk Eigenschaften von einem Säugetier!
Kommunikation
Was die einzelnen Tiere dafür können müssen, ist guter Austausch untereinander (Kommunikation), damit sie dann gut für sich selbst entscheiden können was gerade zu tun ist. Eine Möglichkeit ist der Austausch über Geruch: so erkennen sich Bienen untereinander am typischen Geruch. Drohnen riechen anders als Arbeitsbienen, die Königin riecht auch speziell. Geruch ist im Stock wichtig, weil es ganz finster ist und die Bienen im Stock nichts sehen können. Auch Blüten werden z.B. mit Geruch markiert. Wenn eine Biene von einer Krabbenspinne attackiert wird, hinterlässt sie einen Geruch, der als Warnung dient, damit keine weitere Biene versucht, auf dieser Blüte zu landen. Riechen kann die Biene mit ihren Fühlern, aber auch mit Borsten an den Beinen! Aber die Fühler können neben dem Riechen aber auch Schmecken, Tasten, sowie Feuchtigkeit und Temperatur fühlen.
Der Schwänzeltanz
Eine weitere Möglichkeit ist mechanischer Austausch, da ertasten die anderen Bienen die Information. Im finsteren Stock ist das eine gute Möglichkeit mit anderen Bienen in Austausch zu treten. Beim Schwänzeltanz wird durch Wackeln mit dem Hinterleib, Laufen in eine bestimmte Richtung, klopfen mit dem Hinterleib auf die Wabe und Brummen mit den Flugmuskeln der „Tanzboden" der Wabe zum Vibrieren gebracht. Dieses Mini-Erdbebenwird mit Kostproben des mitgebrachten Nektars durch die „Zuhörer/innen" als Wegangaben zu guten Futterquellen verstanden. Der Tanzboden funktioniert folgendermaßen: die Ränder von leeren Zellen schwingen mit und verbreiten diese Schwingungen, das hat man experimentell herausgefunden. Volle Zellen bzw. Zellen ohne Rand übertragen diese Schwingungen nicht oder nur schlecht.
Schau dir den kurzen Film "Einfache Erklärung zum Bienentanz" an: