Buch: Regional und saisonal - unverpackt

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Book: Buch: Regional und saisonal - unverpackt
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Date: Friday, 26 April 2024, 1:39 PM

Description

Regional und saisonal - unverpackt

1. Was bedeutet regional und saisonal einkaufen

  • Verschiedene Kartoffelsorten aus Österreich, © agrarfoto.comAuf die Herkunft der Lebensmittel zu schauen
  • Lebensmittel, die möglichst nah am Verkaufs- und Verbrauchsort hergestellt und verarbeitet werden, bevorzugen
  • Lebensmittel dann kaufen, wenn sie bei uns reif sind, d. h. saisonale Lebensmittel kaufen
  • Die Umweltbelastung durch Transporte niedrig zu halten
  • Preislich günstiger zu kaufen, da regionale Lebensmittel meist gerade Saison haben
  • Arbeitsplätze in der Region zu erhalten

In fast allen Gegenden Österreichs gibt es ein breites Angebot an regionalen Lebensmitteln:

  • Marmelade von der Wachauer Marille, © BMLFUW/Rita NewmanObst und Gemüse
  • Erdäpfel
  • Eier
  • Milch, Milchprodukte und Käse
  • Fleisch und Fleischerzeugnisse
  • Brot und Backwaren
  • Marmeladen und Säfte

Es ist nicht wurst, was du isst!

Jedes Lebensmittel, das wir einkaufen und essen, hat Auswirkungen auf die Umwelt: bei der Herstellung, bei der Verpackung, dem Transport, beim Verbrauch beziehungsweise der Entsorgung.

Mit unserer Kaufentscheidung können wir beeinflussen, ob die Umwelt mehr oder weniger belastet wird.

Besonders gut kann man dies am Beispiel unserer Lebensmitteleinkäufe nachvollziehen. Diese Entscheidung hat Einfluss auf die Umwelt, aber auch auf unser eigenes körperliches Wohlbefinden: „Regionale, fair gehandelte und gesunde Lebensmittel genießen“, heißt daher die Devise, denn: „Es ist nicht wurst, was du isst!“

Gala - Äpfel aus Österreich, © BMLFUW/Rita Newman

Wo kommt mein Apfel her?

Wer sich in den Obst- und Gemüseabteilungen unserer Supermärkte umschaut, wird das ganze Jahr über ein umfangreiches, fast immer gleiches Einheitssortiment finden, z.B. Bananen, Orangensaft, Salat, Bohnen, Paradeiser, Äpfel, Erdbeeren. Hat etwas davon in Österreich gerade keine Saison, kommen Bohnen aus Afrika, Paradeiser und Erdbeeren aus Spanien, Äpfel aus Chile, Neuseeland oder Australien. Solche Importe sind nicht nur teuer, sie gehen auch zu Lasten von Klima und Umwelt. Laut Verkehrsclub Österreich entfallen 20 Prozent aller Transportwege auf unsere Lebensmittel.

1.1. Beispiele

Quelle: VCÖ, Verkehrsclub Österreich

10.000 Kilometer reisen südafrikanische Weintrauben, bevor sie im Supermarkt-Regal landen – ein Kilogramm Trauben verursacht dabei rund sieben Kilogramm CO2-Ausstoß.

Kiwis aus Neuseeland reisen mit dem Schiff über 21.000 Kilometer nach Europa (3,2 kg CO2/Kilogramm Kiwis).

Orangen aus Argentinien legen 12.000 Kilometer zurück. Im Durchschnitt verursachen Lebensmittel aus Übersee dabei 11 mal so viel CO2 wie heimische Lebensmittel.

2. Verkehr und CO2

Besonders viele Treibhausgase entstehen beim Transport mit dem Flugzeug – schau beim Einkaufen, ob du auf der Verpackung einen Hinweis findest, der auf einen Flugtransport des Lebensmittels hinweist!
Quelle: Essen für den Klimaschutz, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, www.klima.bayern.de

Der weite Weg ins Regal

Der Verkehr durch Lebensmitteltransporte hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Und er wird weiter zunehmen. Das liegt hauptsächlich an den niedrigen Kosten für LKW-Transporte und an der zunehmenden Zentralisierung, wodurch Produktions- und Verkaufsstätten immer weiter auseinander liegen.

3. Gütesiegel

Wie erkenne ich regionale Lebensmittel?

Ein einheitliches Markenzeichen für regionale Produkte gibt es leider nicht. In vielen Fällen haben aber regionale Initiativen eigene Logos entwickelt, mit denen sie ihre Produkte kennzeichnen. Zahlreiche Bauernläden oder Bioläden machen regionale Produkte dadurch kenntlich, dass sie den jeweiligen Betrieb angeben, von dem das Produkt stammt. Im Zweifelsfall einfach nachfragen! Das “Gutes vom Bauernhof” - Logo steht für österreichische Qualität. Die Marke wird nur an gute und streng kontrollierte Betriebe vergeben, die selbst hergestellte Rohstoffe mit größter Sorgfalt verarbeiten. Konsumenten können so bezüglich Herkunft, Herstellungsart und Qualität der Lebensmittel absolut sicher sein. (nähere Informationen unter http://www.gutesvombauernhof.at/oesterreich/gutes-vom-bauernhof.html#content_top)

AMA GütesiegelGutes vom Bauernhof

Durch den Kauf von zehn Prozent mehr regionalen Lebensmitteln werden diese Waren statt durchschnittlich 1.700 km nur mehr 150 Kilometer weit transportiert. Das bedeutet eine Reduzierung der gefahrenen LKW-Kilometer um 166 Millionen pro Jahr. Das entspricht einer Reduktion von 116.000 Tonnen CO2.

Den Obst- und Gemüse-Saisonkalender findest du ebenfalls in den Unterlagen. Schau dir genau an, welche Obst- und Gemüsearten bei uns zu welcher Zeit reif sind.

3.1. Das AMA – Gütesiegel

AMA-GütesiegelEs müssen grundsätzlich alle Produktbestandteile zu 100 % aus Österreich stammen.

Bei verarbeiteten Lebensmitteln, die Grundstoffe enthalten, die in Österreich nicht wachsen oder bei uns nicht hergestellt werden können, darf der Anteil dieser Bestandteile maximal 1/3 betragen. (z.B. Banane im Bananenjogurt, Vanille im Vanillejogurt)

Bei der Produktion und Verarbeitung gelten für alle Lebensmittel mit dem AMA-Gütesiegel Vorschriften, die das strenge österreichische Lebensmittelrecht (Lebensmittel-Codex, Qualitätsklassengesetz etc.) durchwegs noch deutlich übertreffen.

Verliehen wird das Gütezeichen durch die AMA (Agrar Markt Austria).

Der/die KonsumentIn kann sicher sein, dass ausgezeichnete Lebensmittel bestimmte Mindestkriterien erfüllen müssen. So dürfen diese Lebensmittel weder bestrahlt werden, noch dürfen sie gentechnologisch hergestellt sein.

z.B. Frischfleisch mit dem AMA-Gütesiegel bedeutet:

  • 100 % aus Österreich und zwar von der Geburt weg.
  • Garantierter Geschmack und hohe Qualität (ordentlicher Tiertransport und somit kein Stress der Tiere vor der Schlachtung, Gewichtsgrenzen, Altersgrenzen, beste Fleischqualität ...)
  • Kontrolle vom Landwirt/von der Landwirtin über alle Be- und Verarbeitungsbetriebe hinweg bis ins Geschäft.
  • Hygienisches und sauberes Arbeiten bei der Herstellung und konsequente Einhaltung der Kühlkette.

http://www.ama-marketing.at/orientierungshilfen/ama-guetesiegel/

3.2. Gutes vom Bauernhof

Gutes vom BauernhofGutes vom Bauernhof ist das österreichische Gütezeichen für bäuerliche DirektvermarkterInnen. www.gutesvombauernhof.at

Produktsuche direkt vom Bauernhof in deiner Nähe mithilfe des „Schmankerl-Radars“! Du kannst diesen App direkt auf dein Smart-Phone herunterladen: http://www.gutesvombauernhof.at/oesterreich/app.html

4. Verpackung

Mehrwegflaschen aus Glas sparen Energie, © Fotolia.com/Daniel FuhrNachhaltig einkaufen heißt, auch Lebensmittel zu kaufen, die nicht oder möglichst wenig verpackt sind.

Die Herstellung von Verpackungsmaterial ist sehr aufwändig und verbraucht viel Energie.

Mehrwegsysteme vermeiden Abfälle, schonen Rohstoffe und sparen Energie. Eine Mehrwegflasche aus Glas kann beispielsweise bis zu 60 mal wiederbefüllt werden. Eine PET-Mehrwegflasche 25 mal.

Beispiel:

Auswirkungen von Getränkeverpackungen auf unsere Umwelt

Negativ fallen uns Getränkeverpackungen vor allem in Form von Abfall auf, tatsächlich sind die Umweltauswirkungen wesentlich umfangreicher:

    • Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauch während der Herstellung
    • Energieverbrauch während des Transports
    • Energieverbrauch im Zuge der Abfallsammlung, -verwertung und –entsorgung

5. Saisonal

"Die Umweltberatung" auf www.umweltberatung.at gibt euch praktische Tipps und Informationen über aktuelle Themen rund um die Verbesserung der Umwelt. Passend zum Thema "Saisonale Lebensmittel" findet ihr hier die Broschüre "Saisonkalender Obst und Gemüse" http://www.umweltberatung.at/start.asp?ID=1205&layout=download. www.umweltberatung.at

Einen weiteren guten Überblick über saisonale Produkte bietet euch auch die Landwirtschaftskammer unter http://www.lk-konsument.at/?+Saisonal+einkaufen+&id=2500%2C%2C%2C2138

5.1. Entfernungen

Entfernungen

6. Ökologischer Fußabdruck

...ein großer Schritt für die Menschheit

Der ökologische Fußabdruck ist diejenige Fläche auf der Erde, die ein Mensch verbraucht, um seinen jeweiligen Lebensstil und Lebensstandard zu halten. Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks (engl.: Ecological Footprint) wurde 1994 von William Rees und Mathis Wackernagel entwickelt, um die Umweltverträglichkeit von Konsum und Handlungen einzelner Personen oder Staaten miteinander in Bezug zu setzen. 

Der Globale Hektar

Die Maßeinheit für den Ökologischen Fußabdruck ist der Globale Hektar. Dabei wird die Fläche, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt wird, pro Person und Jahr angegeben. Es werden aber auch jene Flächen miteinbezogen, die durch den Abbau von Müll oder zum Binden von freigesetztem Kohlendioxid 'verbraucht' werden.

 Teste dich selbst!

Unter http://www.mein-fussabdruck.at/ kannst du deinen persönlichen Fußabdruck, den du auf der Erde hinterlässt berechnen!

7. Abfallvermeidung

Tipps zur Abfallvermeidung

  1. Gib dem Verpackungswahnsinn keine Chance! Kaufe frisches Obst und Gemüse ohne Verpackungsmaterial, verwende eine Stofftasche, einen Korb oder ein Netz.
  2. Abfall macht auch Pause!
  3. Das Jausen-Brot für Schule, Beruf und Frei­zeit benötigt weder Alu- noch Frischhaltefolie, sondern ist auch in einer Jausenbox hygie­nisch und gut aufgehoben.
  4. Denken vor dem Schenken! Beim Schenken zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Wer trotzdem nicht ganz auf Verpackung verzichten will, kann z.B. aus Zeitungspapier dekorative Verpackungen zaubern.
  5. Solarzellen und Akkus statt Batterien verwenden! Der Einsatz von Akkus oder Solarzellen erspart dutzende Batterien. So lassen sich umweltbelastende Schwermetalle vermeiden und Geld sparen.
  6. Gut erhaltene Einrichtungsgegenstände, Kleidung und Spielwaren suchen ein zweites Leben! Günstig weiterverkaufen oder verschenken unterstützt karitative Anliegen und hilft in Not geratenen Menschen. Schlauberger brin­gen daher ihre Sachen zu Flohmärkten und Tauschbörsen.
  7. Kaufe langlebige Produkte! Längerfristig betrachtet zahlen sich langlebige Produkte nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Geldtasche aus. Bevor­zuge qualitativ hochwertige Materialien und achte auf Zerlege- und Reparierbarkeit!
  8. Verwende Flaschen statt Dosen! Mehrwegflaschen helfen, Abfall zu vermeiden. Sie sind bis zu 40-mal wieder befüllbar und können nach ihrer Lebensdauer leicht und problemlos recycelt werden. Getränkedosen hingegen benötigen bei ihrer Erstellung enor­me Mengen an Energie und Rohstoffen.
  9. Abfallvermeidung ist ohne Verzicht auf Lebensqualität möglich.
  10. Teile deine Ideen, Taten, Erfolge bei der Ab­fallvermeidung deinen Freunden, Verwandten oder Arbeitskollegen mit. Sprich darüber und trage durch dein Verhalten zur Abfallvermei­dung und zu einem neuen Umweltbewusst­sein bei.

Quelle: http://www.umweltverband.at/handlungsfelder/abfall-bewirtschaften/abfallvermeidung/

8. Linksammlung

Welche Lebensmittel werden in meiner Umgebung produziert