Buch: Fairer und sozial gerechter Einkauf

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Book: Buch: Fairer und sozial gerechter Einkauf
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Date: Thursday, 25 April 2024, 12:26 AM

Description

FAIRER UND SOZIAL GERECHTER EINKAUF

1. FAIRER UND SOZIAL GERECHTER EINKAUF

FAIRTRADE ist wirkungsvolle Armutsbekämpfung durch Fairen Handel, mit dem Ziel, eine Welt zu schaffen, in der alle Kleinbauernfamilien und PlantagenarbeiterInnen in Entwicklungsländern nachhaltig ein sicheres und menschenwürdiges Leben führen und ihre Zukunft selbst gestalten können. Der Faire Handel verbindet KonsumentInnen mit Kleinbauernfamilien und PlantagenarbeiterInnen in Entwicklungsländern.

Quelle: FAIRTRADE Austria/Yoshi KatoProdukte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel sichern den Kleinbauernfamilien faire Preise, den lohnabhängigen ArbeiterInnen auf Plantagen, Blumenfarmen oder Teegärten bessere Arbeitsbedingungen, und geben dadurch Vertrauen und Sicherheit für eine selbst bestimmte Zukunft. Die zusätzliche FAIRTRADE-Prämie für Soziales, Infrastruktur und Bildung wird in dringend notwendige Bildungs-, Gesundheits- oder Umweltprojekte investiert.

FAIRTRADE - Großes Tun mit einem kleinen Zeichen!

Fair und sozial gerecht bedeutet:

  • Gerechte Mindestlöhne für ArbeiterInnen und Bauern/Bäuerinnen
  • Gerechte Preise für die HerstellerInnen
  • Keine ausbeuterische Kinderarbeit
  • Geschützte Arbeitsplätze
  • Erhaltung der Arbeitsplätze
  • Erhaltung der Familien
  • Schutz natürlicher Gewässer und des Regenwaldes

„Fair trade“ hat sich aber auch die Aufklärungs- und Bildungsarbeit in den Industrieländern zur Aufgabe gemacht. Die Entstehung der Verkaufspreise mit allen Anteilen für Produzenten und Händler sollen transparent werden. Daraus soll deutlich hervor gehen, dass Preise von fair gehandelten Produkten höher sein müssen als jene von sozial unverträglichen, konventionell gehandelten Erzeugnissen.

Der faire Handel ist mittlerweile auch bei GroßverbraucherInnen im Trend. Sollte sich das Schulbuffet, Schulküche etc. an Ihrer Schule noch nicht mit dem Thema FAIRTRADE auseinander gesetzt haben, finden Sie Hilfestellungen, wie Sie fair gehandelte Produkte einführen, bei:

2. Beispiel: Eine Banane und ihre Geschichten

Manuel lebt in Panama mit seiner Familie auf einer Bananenplantage:

© FAIRTRADE Austria/Polleros

„Hallo, ich bin Manuel aus Panama. Ich möchte euch von meinem Leben erzählen. Ich lebe mit meiner Mutter und meinen vier kleineren Geschwistern auf einer großen Bananenplantage. Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Mama sagt, dass ihn die giftigen Pflanzenschutzmittel, mit denen er jeden Tag auf dem Feld zu tun hatte, getötet haben.

Meine Mutter arbeitet in der Verpackstation und seit dem Tod meines Vaters muss ich auch arbeiten und mitverdienen. Ich bin Bananenträger und muss jeden Tag schwere Bananenbüschel schleppen. So ein Büschel kann 50 Kilogramm wiegen! Noch schlimmer finde ich es, wenn aus dem Flugzeug das giftige Pflanzenschutzmittel über die Plantage gesprüht wird, während wir dort arbeiten. Dann brennt es in den Augen, in der Lunge und auf der Haut und ich muss an meinen Vater denken. Doch wenn ich nicht arbeite, dann können wir nicht überleben. Meine Mutter verdient vier bis fünf Dollar am Tag und ich drei Dollar. Wenn wir einmal so krank sind, dass wir nicht arbeiten können, bekommen wir auch keinen Lohn und können uns nichts zu essen kaufen. Meine Mutter ist oft sehr verzweifelt und traurig und träumt von einem besseren Leben. Doch wir besitzen nichts! Wenn wir die Bananenplantage verlassen, haben wir nicht einmal mehr die paar Dollar, die wir jetzt verdienen. Es ist aussichtslos.“

 

Manuel macht sich um vier Uhr in der Früh auf den Weg in die Plantage, dort arbeitet er täglich außer Sonntag bis zu 13 Stunden. Es ist sehr warm, aber er arbeitet mit nacktem Oberkörper, es gibt keine Schutzkleidung, obwohl sehr viel Gift gespritzt wird. Die Bananen sind so empfindlich, dass jährlich ca. 50 kg Spritzmittel - sogenannte Pestizide - pro Hektar eingesetzt werden. Laut Daniel Hausknost von der Umweltschutzorganisation Global 2000 sind Bananen die Pestizid-WeltmeisterInnen der Lebensmittelproduktion.

Leider kommen die DorfbewohnerInnen auch außerhalb der Plantagen mit den Pestiziden in Kontakt: Böden, Brunnen und Flüsse sind vergiftet.

3. Was ist denn schon fair?

© FAIRTRADE AustriaUnd was hat fair sein mit einer Banane zu tun?

Zugegeben – es klingt zwar komisch, aber jeder von uns kann fair sein, auch wenn wir nur eine Banane kaufen.

Vielleicht ist dir im Supermarkt schon einmal ein Logo oder ein Zeichen aufgefallen, auf dem das Wort „fair“ zu lesen war?

Immer dann haben diese Lebensmittel, also die Banane, die Schokolade, der Orangensaft, der Kakao, der Kaffee oder Tee, eine besonders faire Geschichte. Eine Geschichte, in der es darum geht, unter welchen Bedingungen sie in diesem Regal gelandet sind.

4. Beispiel: Geschichte von der „fairen“ Banane:

Fairtrade Gütesiegel, Quelle: http://www.fairtrade.at

Angebaut werden Bananen vor allem in Mittel- und Südamerika, aber auch in einigen Ländern von Afrika. Selbst wenn die Menschen dort ganz viele Bananen ernten, bekommen sie nur wenig Geld dafür. Das ist ungerecht!

Damit sich das ändern soll, haben sich Menschen aus der ganzen Welt zusammengetan, um sich für den „Fairen Handel“ einzusetzen.

Für die „faire“ Banane bedeutet das: Die ArbeiterInnen auf den Bananenplantagen sollen gut behandelt werden und genug Geld bekommen für ihre Arbeit.

Und zwar so viel Geld, dass sie davon auch Werkzeuge und Medikamente kaufen und Schulen und Brunnen bauen können. Deshalb ist die „faire“ Banane im Supermarkt auch teurer als die normale Banane.

An diesem Zeichen erkennst du fair gehandelte Lebensmittel.

Durch den Kauf von fair gehandelten Lebensmitteln kannst du mithelfen, diese Zustände zu verbessern.

© FAIRTRADE Austria/Arnd ÖttingDurch deinen Einkauf kannst du den teilweise noch sehr jungen ArbeiterInnen das Leben erheblich erleichtern.

Wenn schon Banane, dann zumindest fair gehandelt – ABER auch Äpfel aus deiner Region sind super Kraft- und Vitaminbomben und schmecken ausgezeichnet!

Bananen sind rund drei Wochen mit dem Schiff unterwegs, bevor sie in Europa landen. Der weite Transportweg belastet die Umwelt.

Daher: Heimisches Obst ist frischer und enthält deshalb mehr Vitamine.

Außerdem kannst du bei den LandwirtInnen in der Umgebung einkaufen und gleichzeitig schauen, wie die Lebensmittel produziert werden, du schonst damit die Umwelt und vor allem du kaufst fair und sozial gerecht.

Lit.: Teilweiser Auszug aus TOPIC

5. Der FAIRTRADE-Code

Quelle: http://www.fairtrade.at/produkte/fairtrade-code/

Hinter allen Produkten mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel stehen Menschen und ihre Geschichten: Mit dem FAIRTRADE-Code können sich KonsumentInnen auf eine virtuelle Reise begeben – vom Regal im Supermarkt bis zu den ProduzentInnen in den Anbauländern.

so funktionierts:  http://www.fairtrade.at/produkte/fairtrade-code/

6. Videosammlung über Fairtrade:



6.1. Linksammlung

Links

Broschüren

Broschüre "Footprint - der Ökologische Fußabdruck Österreichs" für privaten Gebrauch gratis (nur Portokosten), office@footprint.at

Im Downloadbereich der Website www.fairtrade.at findet Ihr eine Präsentation über FAIRTRADE und deren Ziele.