Buch: Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe

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Book: Buch: Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe
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Date: Wednesday, 24 April 2024, 5:02 PM

Description

Nachhaltig einkaufen heißt, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen, weil jeder Verarbeitungsschritt viel Energie verbraucht und viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden.

Auf den folgenden Seiten des Kapitels "Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe" findet ihr allerhand zusätzliche Informationen und nützliche Links.

1. Allgemeines

© Fotolia.com/Daniel PascheNachhaltig einkaufen heißt, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen, weil jeder Verarbeitungsschritt viel Energie verbraucht und viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden.

Auf den folgenden Seiten des Kapitels "Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe" findet ihr allerhand zusätzliche Informationen und nützliche Links.

2. Wenig verarbeitet bedeutet

  • © BMLFUW/Rita NewmanNaturbelassen
  • Unverarbeitet
  • Ohne Technologieeinsatz
  • Ohne Wärme- oder Kältebehandlung

Sehr viele Lebensmittel können roh gegessen werden, dadurch wird sehr viel Energie gespart, die sonst häufig durch

  • Kochen
  • Eindicken
  • Tiefkühlen und Auftauen

verbraucht wird.

3. Was passiert, wenn man Lebensmittel erhitzt?

  • © BMLFUW/Rita NewmanDie wärmeempfindlichen Inhaltsstoffe werden zerstört, z.B. viele Vitamine sind hitze-empfindlich.
  • Die Farbe verändert sich, z.B. wenn du Erbsen kochst, werden sie heller.
  • Die Struktur verändert sich, z.B. wenn du Karfiol oder Broccoli länger kochst, wird er zerfallen.
  • Es wird sehr viel Strom d.h. Energie verbraucht – das ist klimabelastend.

4. Beispiel eines weit transportierten Lebensmittels:

Pommes frites: Pommes frites sind richtige Energiefresser:

  1. © BMLFUW/ExQuisineSie werden weit herumgefahren, bis sie genießbar sind. Teilweise reisen sie 2500 km, bis sie als fertige Pommes auf unseren Teller gelangen. Sie werden mit LKW`s aus Nord-Deutschland nach Italien zum Waschen und Schälen gefahren, weiter geht es in die Nieder-lande zum Zerkleinern, bevor sie noch einmal hunderte Kilometer in unsere Supermärkte gefahren werden.
  2. Es braucht viel Energie, bis sie genussfertig in unserem Mund landen: waschen, schälen, schneiden, vorfrittieren, verpacken, tiefkühlen und letztendlich zu Hause noch einmal frittieren.

5. Beispiel eines stark verarbeiteten Lebensmittels

Cornflakes & CO

© Fotolia.com/AGphotographer
© Fotolia.com/AGphotographer
© Fotolia.com/Conny Ghighi
Die genaue Herstellung von Cornflakes:
  1. Der Rohstoff für die klassischen Cornflakes ist Mais (englisch corn).
  2. Man kocht die Körner mit Malzextrakten, Emulgatoren, Salz, Zucker und Glucosesirup auf.
  3. Dann wird der Brei getrocknet und gewalzt.
  4. Die folgende Röstung in heißer Luft macht ihn knusprig und braun.
    Röstet man die Flocken in Öl, werden sie noch knuspriger (englisch crunchy).
  5. Andere Sorten werden mit heißer Zucker-lösung überzogen, die auch gefärbt sein kann.

Bewertung:
Als gesunde Mahlzeit preisen die HerstellerInnen ihre Flocken an. Ernährungsfachleute sind da ganz anderer Meinung. Zwar sind Cerealien arm an Fett, aber in den Flocken steckt viel zu viel Zucker.

In diesen Frühstücksflocken fand die österreichische Testzeitschrift „Konsument“ die höchsten Zuckeranteile. Deshalb muss man diese Frühstücksflocken eindeutig den Süßwaren zuordnen:

© Fotolia.com/Gina Sanders
Zucker
Smacks 44,7%
Frosties 40,1%
Apfel Zimt Loops 39,9%
Nesquik 38,9%
Trio 37,2%
Chocos 36,6%
Crunchy Nut 35,5%

6. Zusatzstoffe

Nachhaltig einkaufen heißt, Lebensmittel zu kaufen, die keine oder wenig Zusatzstoffe enthalten.

© Fotolia.com/angelo.giZusatzstoffe sind unnötige „Kosmetikstoffe“, die den Lebensmitteln absichtlich zugesetzt werden, um eine bestimmte technologische Wirkung zu erzielen, zum Beispiel um zu süßen, zu färben oder zu konservieren.

Zusatzstoffe werden den Lebensmitteln zugegeben, damit

  • ihr Aussehen, ihr Geschmack oder Geruch beeinflusst wird
  • ihre Beschaffenheit (=Konsistenz) verändert wird, z.B. cremig, dickflüssig
  • ihre Haltbarkeit verlängert wird.

Viele Lebensmittel würden ohne Konservierungsmittel schnell verderben und ungenießbar werden.

© Fotolia.com/Michael Hampel

Viele Süßspeisen, Cremes, Soßen und Suppen könnten ohne die Verwendung von Dickungsmitteln gar nicht hergestellt werden. Light-Getränke würden ohne Süßstoffe nicht süß schmecken.

Zusatzstoffe sind entweder natürlichen Ursprungs (z.B. der Farbstoff Betanin stammt aus der roten Rübe) oder werden synthetisch hergestellt (z.B. der Farbstoff Tartrazin).

Vom rechtlichen Standpunkt aus gehören Zusatzstoffe zu den Zutaten. Ihre Verwendung muss bei verpackten Lebensmitteln grundsätzlich in der Zutatenliste genannt werden.
Der Klassenname (wie Farbstoff) gibt dabei an, um welchen Stoff es sich handelt, der Zusatzstoff selbst wird mit dem im Lebensmittelrecht festgelegten Namen (z.B. Betanin) oder der sogenannten E-Nummer (z.B. E 162) angegeben. Das Lebensmittelrecht legt die Verwendung von Zusatzstoffen in der Europäischen Union einheitlich fest. Dabei wird geregelt, für welche Lebensmittel und in welchen Mengen die Zusatzstoffe zugelassen sind und wie sie gekennzeichnet werden müssen.
Die Zutatenliste enthält die Zutaten in absteigender Reihenfolge ihres Mengenanteils. Das heißt: Die als erstes genannten Zutaten sind am meisten im Lebensmittel enthalten. Die verwendeten Zusatzstoffe stehen in der Regel am Ende der Zutatenliste, weil sie in sehr kleinen Mengen zugesetzt werden.

Quelle: http://www.talkingfood.de

7. Linksammlung

Links

Weiterführende Broschüren und Informationen:

  • Arbeiterkammer: Lebensmittelzusatzstoffe - Eine Broschüre der Arbeiterkammer informiert über Lebensmittelzusatzstoffe
  • Broschüre: AK Wien, Jan. 2011: Lebensmittelkennzeichnung (gratis bestellen bei AK Wien)
  • Buchtipp: Edith Geyer: Gesund einkaufen. Lebensmittel prüfen und beurteilen. € 14,90
  • Broschüre: AK Tirol, Vorarlberg, NÖ, Stmk: Lebensmittel heute
  • Broschüre: Die E-Nummern in Lebensmitteln, Kleines Lexikon der Zusatzstoffe, aid Broschüre, www.aid.de