Buch: Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe
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Date: | Wednesday, 24 April 2024, 5:02 PM |
Description
Nachhaltig einkaufen heißt, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen, weil jeder Verarbeitungsschritt viel Energie verbraucht und viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden.
Auf den folgenden Seiten des Kapitels "Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe" findet ihr allerhand zusätzliche Informationen und nützliche Links.
1. Allgemeines
Nachhaltig einkaufen heißt, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen, weil jeder Verarbeitungsschritt viel Energie verbraucht und viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden.
Auf den folgenden Seiten des Kapitels "Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe" findet ihr allerhand zusätzliche Informationen und nützliche Links.
2. Wenig verarbeitet bedeutet
- Naturbelassen
- Unverarbeitet
- Ohne Technologieeinsatz
- Ohne Wärme- oder Kältebehandlung
Sehr viele Lebensmittel können roh gegessen werden, dadurch wird sehr viel Energie gespart, die sonst häufig durch
- Kochen
- Eindicken
- Tiefkühlen und Auftauen
verbraucht wird.
3. Was passiert, wenn man Lebensmittel erhitzt?
- Die wärmeempfindlichen Inhaltsstoffe werden zerstört, z.B. viele Vitamine sind hitze-empfindlich.
- Die Farbe verändert sich, z.B. wenn du Erbsen kochst, werden sie heller.
- Die Struktur verändert sich, z.B. wenn du Karfiol oder Broccoli länger kochst, wird er zerfallen.
- Es wird sehr viel Strom d.h. Energie verbraucht – das ist klimabelastend.
4. Beispiel eines weit transportierten Lebensmittels:
Pommes frites: Pommes frites sind richtige Energiefresser:
- Sie werden weit herumgefahren, bis sie genießbar sind. Teilweise reisen sie 2500 km, bis sie als fertige Pommes auf unseren Teller gelangen. Sie werden mit LKW`s aus Nord-Deutschland nach Italien zum Waschen und Schälen gefahren, weiter geht es in die Nieder-lande zum Zerkleinern, bevor sie noch einmal hunderte Kilometer in unsere Supermärkte gefahren werden.
- Es braucht viel Energie, bis sie genussfertig in unserem Mund landen: waschen, schälen, schneiden, vorfrittieren, verpacken, tiefkühlen und letztendlich zu Hause noch einmal frittieren.
5. Beispiel eines stark verarbeiteten Lebensmittels
Cornflakes & CO
Die genaue Herstellung von Cornflakes:
|
Bewertung:
Als gesunde Mahlzeit preisen die HerstellerInnen ihre Flocken an. Ernährungsfachleute sind da ganz anderer Meinung. Zwar sind Cerealien arm an Fett, aber in den Flocken steckt viel zu viel Zucker.
In diesen Frühstücksflocken fand die österreichische Testzeitschrift „Konsument“ die höchsten Zuckeranteile. Deshalb muss man diese Frühstücksflocken eindeutig den Süßwaren zuordnen:
Zucker | |
Smacks | 44,7% |
Frosties | 40,1% |
Apfel Zimt Loops | 39,9% |
Nesquik | 38,9% |
Trio | 37,2% |
Chocos | 36,6% |
Crunchy Nut | 35,5% |
6. Zusatzstoffe
Nachhaltig einkaufen heißt, Lebensmittel zu kaufen, die keine oder wenig Zusatzstoffe enthalten.
Zusatzstoffe sind unnötige „Kosmetikstoffe“, die den Lebensmitteln absichtlich zugesetzt werden, um eine bestimmte technologische Wirkung zu erzielen, zum Beispiel um zu süßen, zu färben oder zu konservieren.
Zusatzstoffe werden den Lebensmitteln zugegeben, damit
- ihr Aussehen, ihr Geschmack oder Geruch beeinflusst wird
- ihre Beschaffenheit (=Konsistenz) verändert wird, z.B. cremig, dickflüssig
- ihre Haltbarkeit verlängert wird.
Viele Lebensmittel würden ohne Konservierungsmittel schnell verderben und ungenießbar werden.
Viele Süßspeisen, Cremes, Soßen und Suppen könnten ohne die Verwendung von Dickungsmitteln gar nicht hergestellt werden. Light-Getränke würden ohne Süßstoffe nicht süß schmecken.
Zusatzstoffe sind entweder natürlichen Ursprungs (z.B. der Farbstoff Betanin stammt aus der roten Rübe) oder werden synthetisch hergestellt (z.B. der Farbstoff Tartrazin).
Vom rechtlichen Standpunkt aus gehören Zusatzstoffe zu den Zutaten. Ihre Verwendung muss bei verpackten Lebensmitteln grundsätzlich in der Zutatenliste genannt werden.
Der Klassenname (wie Farbstoff) gibt dabei an, um welchen Stoff es sich handelt, der Zusatzstoff selbst wird mit dem im Lebensmittelrecht festgelegten Namen (z.B. Betanin) oder der sogenannten E-Nummer (z.B. E 162) angegeben. Das Lebensmittelrecht legt die Verwendung von Zusatzstoffen in der Europäischen Union einheitlich fest. Dabei wird geregelt, für welche Lebensmittel und in welchen Mengen die Zusatzstoffe zugelassen sind und wie sie gekennzeichnet werden müssen.
Die Zutatenliste enthält die Zutaten in absteigender Reihenfolge ihres Mengenanteils. Das heißt: Die als erstes genannten Zutaten sind am meisten im Lebensmittel enthalten. Die verwendeten Zusatzstoffe stehen in der Regel am Ende der Zutatenliste, weil sie in sehr kleinen Mengen zugesetzt werden.
Quelle: http://www.talkingfood.de
7. Linksammlung
Links
- Talkingfood: www.talkingfood.de - Talking Food versteht sich als Anlaufstelle für den riesigen Fragenkomplex zum Thema Lebensmittelsicherheit und gesunde Ernährung
- Aid macht Schule: http://www.aid.de/verbraucher/zusatzstoffe.php - Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz
- Zusatzstoffe-Online: www.zusatzstoffe-online.de/home/ - Informationen zu Lebensmittelzusatzstoffen
- Konsument: www.konsument.at - Homepage des Vereins für Konsumenteninformationen (VKI)
Weiterführende Broschüren und Informationen:
- Arbeiterkammer: Lebensmittelzusatzstoffe - Eine Broschüre der Arbeiterkammer informiert über Lebensmittelzusatzstoffe
- Broschüre: AK Wien, Jan. 2011: Lebensmittelkennzeichnung (gratis bestellen bei AK Wien)
- Buchtipp: Edith Geyer: Gesund einkaufen. Lebensmittel prüfen und beurteilen. € 14,90
- Broschüre: AK Tirol, Vorarlberg, NÖ, Stmk: Lebensmittel heute
- Broschüre: Die E-Nummern in Lebensmitteln, Kleines Lexikon der Zusatzstoffe, aid Broschüre, www.aid.de