Lernmaterialien zu "Krankheiten und Schädlinge"
Site: | edulabs.org academy |
Course: | Beenies |
Book: | Lernmaterialien zu "Krankheiten und Schädlinge" |
Printed by: | Guest user |
Date: | Friday, 4 October 2024, 10:50 PM |
Description
Buch zu Von der Blüte zum Honig
1. Krankheiten und Schädlinge
Benutzungshinweis: Um zu den nächsten Kapiteln zu gelangen benutze entweder das Inhaltsverzeichnis auf der linken Seite oder die Navigationspfeile rechts oben!Überlege dir kurz, welche Krankheiten du schon gehabt hast und was dafür der Grund war!Du hast sicherlich schon einmal sogenannte ‚Antibiotika' nehmen müssen. Das ist ein Medikament, das dann verwendet wird, wenn man verhindern möchte, dass Bakterien krank machen. Ein Antibiotikum wirkt also gegen Bakterien - auch gegen die guten.
An deine letzte Impfung kannst du dich vielleicht noch erinnern? Das war vielleicht die ‚angenehme' Version auf dem Zuckerwürfel, oder die weniger angenehme mit einer Spritze. Hier wird versucht, den Körper gegen einen bestimmten Virus (Grippevirus, Masern, Mumps, etc.) zu schützen. Es gibt noch nicht gegen jeden Virus eine Impfung, aber die Wissenschaftler arbeiten sehr intensiv daran.
Ein dritter Verursacher von Krankheiten sind Pilze. Hast du schon einmal einen Fußpilz gehabt? Da hilft weder ein Antibiotikum noch eine Impfung. Da bekommt man ganz spezielle Salben, damit das wieder weggeht.
Die drei oben genannten Verursacher von Krankheiten kann man nicht mit freiem Auge sehen, aber es gibt etwas, was wir Menschen nicht auf uns haben wollen und auch sehen können. Das sind Schädlinge (Parasiten) wie Läuse, Zecken, Milben oder Flöhe. Gegen die helfen weder Antibiotikum, noch Impfung oder Salbe. Es gibt gegen diese Schädlinge synthetische Wirkstoffe.
Bei den Bienen ist das sehr ähnlich. Sie müssen gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten kämpfen. Das wichtigste Gegenmittel ist das Propolis (siehe Kapitel 3 "Von der Blüte bis zum Honig"), das sie im ganzen Bienenstock verteilen, um Bakterien, Viren und Pilze abzuwehren. Meistens gelingt ihnen das ganz gut, es gibt aber noch ein paar Parasiten, die ihnen das Leben schwer machen und das ganze Volk so stark schwächen können, dass das Propolis nicht mehr reicht und das Bienenvolk krank wird.
2. Parasiten
Wachsmotte
Die Wachsmotte sieht in etwa so aus wie ein kleiner Schmetterling. Es gibt andere Motten, die der Wachsmotte sehr ähnlich sind und bei uns im Haushalt vorkommen. Schau einmal in deinen Kleiderkasten, vielleicht findest du gelbe Papierstreifen oder Lavendelsäckchen - das sind Methoden um die Kleidermotte von Wollpullovern fernzuhalten. In der Küche haben deine Eltern vielleicht Fallen gegen Lebensmittelmotten aufgestellt. Diese Motten sind alle miteinander verwandt und machen mehr oder weniger dasselbe. Die Larven fressen etwas, was sie nicht fressen sollen. Im Kleiderschrank den Pulli, in der Küche unsere Kekse und im Bienenstock das Wachs. Die Bienen können leider keine Mottenfallen aufstellen, sie können die Larven, die sich ihre Gänge durch die Waben fressen, nur immer wieder aus dem Stock hinaus werfen und den Kot, den sie hinterlassen, wegputzen.
Varroamilbe
Diese Milbe, die im Jahr 1978 nach Europa eingeschleppt wurde, kannst du dir wie eine Zecke vorstellen. Sie sticht mit ihrem Rüssel durch die Bienenhaut und saugt Bienenblut. Stell dir vor, Zecken wären so groß wie Katzen, in etwa so ist das Größenverhältnis zwischen Varroamilbe und Biene. Manchmal sitzen bis zu 7 solcher Milben auf einer Biene und saugen ihr Blut und sie kann nichts dagegen tun. Daher brauchen sie gegen diese Milbe unsere Hilfe. Dafür legt man einen Schwamm mit Ameisensäure in den Bienenstock. Die Bienen stört das weniger, die Milben sterben dadurch. Das kann aber nur nach der Honigernte gemacht werden. (à siehe Imkereipraxis)
Weitere Infos und sehr schöne Bilder findest du auf der Homepage der AGES: http://www.ages.at/fileadmin/pdf/pageflip_4885/index.html
2.1. Varroamilbe - Virus
Ein Problem, welches auch die Varroamilbe mit sich bringt, ist so ähnlich wie mit der Zecke. Die Zecke kann einerseits einen Virus übertragen, gegen den man geimpft werden kann (FSME-Impfung), sie überträgt aber auch noch eine bakterielle Krankheit - die Borrelliose, gegen die - wenn sie ausbricht, mit Antibiotika vorgangen werden muß.
Virus
Die Varroamilbe hat auch meistens einen Virus im Gepäck. Dieser Virus verursacht bei den Bienen eine Art Verwirrung. Wenn sie diesen Virus haben, finden sie nicht mehr nach Hause. Leider gibt es dagegen noch keine Impfung oder Medikament. Wissenschaftler weltweit sind bemüht, eine Lösung zu finden. Sogar eine österreichische Schule hat sich damit befasst:
Gehe zu Aufgabe 1: Bienenviren um zu diesem Thema eine Übung zu absolvieren.
3. Bakterien bei Bienen
Es gibt einige Krankheiten bei Bienen, die von Bakterien ausgelöst werden. Eine davon ist die sogenannte "Amerikanische Faulbrut". Diese Krankheit betrifft nicht die erwachsene Biene sondern die Larven. Die Brut stirbt dabei ab und damit auch das ganze Bienenvolk. Für uns Menschen ist diese Krankheit völlig harmlos.
Aber jeder von uns kann etwas dagegen tun, dass sich diese für Bienen tödliche Krankheit ausbreiten kann: Leere Honiggläser im Geschirrspüler auswaschen, bevor sie im Altglas entsorgt werden, und schwache Bienen nicht mit Honig füttern, sondern mit Zuckerwasser. Warum? Das Erregerbakterium kann in einem Sporenstadium bis zu 10 Jahre überleben. Wenn zum Beispiel eine Biene ein leeres Honigglas mit Honigresten findet, in dem alte Faulbrutsporen enthalten sind, kann es passieren, dass sie diese Sporen mit in ihren Bienenstock bringt und dort dann diese Krankheit ausbricht.
4. Durchfall
Wir Menschen kämpfen auch hin und wieder mit Unverträglichkeiten und Durchfall. Auch Bienen haben manchmal Durchfall. Die Ursache dafür kann ein Pilz (Nosema apis) oder ein Einzeller (Amöbe) sein, kann aber einfach aufgrund einer Unverträglichkeit passieren. Meistens passiert das im Winter. Wenn Bienen im Winter Waldhonig als Futter fressen, bekommen sie aufgrund der vielen Mineralstoffe im Waldhonig Durchfall. Auch aufgrund von Stress im Winter (Maus im Bienenstock, ein Specht, ein zu neugieriger Imker) kann das passieren. Das größte Problem dabei ist, dass Bienen ihre Toilette außerhalb des Bienenstockes haben, im Winter ist es aber zu kalt, um auszufliegen. Du darfst dir gerne überlegen, was das bedeutet.